1. Krefeld

DGB kritisiert Unternehmen: 971 junge Krefelder ohne Ausbildungsplatz

DGB kritisiert Unternehmen : 971 junge Krefelder ohne Ausbildungsplatz

In diesem Jahr haben 971 Jugendliche in Krefeld keinen Ausbildungsplatz bekommen. Darauf weist der DGB hin und fordert größeres Engagement von Unternehmen und Politik.

Krefeld „Für die betroffenen Jugendlichen ist die Situation auf dem Ausbildungsmarkt eine Katastrophe“, sagt Ralf Köpke, Vorsitzender des DGB Stadtverbandes Krefeld. „Schließlich ist eine abgeschlossene Berufsausbildung die entscheidende Voraussetzung für einen guten Start in die Arbeitswelt und ein gesichertes Leben.“ Verantwortlich für diese Situation seien vor allem die Unternehmen, sie stellten zu wenige Ausbildungsplätze zur Verfügung. „Viele Betriebe scheuen die Mühen, die eine Ausbildung junger Menschen mit sich bringt und stellen lieber bereits fertig geschultes Personal ein. Dabei schneidet sich die Wirtschaft damit ins eigene Fleisch: Der Ausbildungsplatzmangel von heute ist der Fachkräftemangel von morgen!“

Aber auch die Politik sei in der Verantwortung. „Der DGB schlägt eine gesetzliche Ausbildungsumlage vor, in die alle Unternehmen einzahlen müssen“, so Köpke weiter. „Wer ausbildet, bekommt dann die Kosten erstattet. Die Unternehmen erhalten so einen finanziellen Anreiz, sich stärker in der Ausbildung zu engagieren. Mit diesem System haben wir bereits in der Altenpflege und im Bauhauptgewerbe gute Erfahrungen gemacht.“

Die vom DGB ausgewerteten Zahlen stammen von der Bundesagentur für Arbeit. Zusammengezählt wurden alle Be Bewerber, die im Ausbildungsjahr 2014 ohne Erfolg einen Ausbildungsplatz gesucht haben. Eingerechnet wurden also auch die Jugendlichen, die in Warteschleifen die Zeit bis zur nächsten Ausbildungssaison überbrücken oder mangels Leerstelle weiter zur Schule gehen oder jobben.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)