1. Krefeld

Beinahe-Badeunfall in Uerdingen: Schwimmer überschätzt sich / Schifffahrtsamt und Stadt warnen vor Bad im Rhein: Baden im Rhein: Gefährlicher Leichtsinn

Beinahe-Badeunfall in Uerdingen: Schwimmer überschätzt sich / Schifffahrtsamt und Stadt warnen vor Bad im Rhein : Baden im Rhein: Gefährlicher Leichtsinn

Großes Glück hatte in dieser Woche ein Rentner, den beim Schwimmen im Rhein die Kräfte verließen. Er konnte sich ans Ufer retten. Die Stadt warnt ausdrücklich vor Baden im Rhein.

Feuerwehr-Einsatz am Uerdinger Rheinufer: Am Dienstag Vormittag wurde der Notrufzentrale eine hilflose Person gemeldet. Der Mann saß entkräftet und nur mit einer Badehose bekleidet an einer schwer zugänglichen Stelle des Rheinwerft und kam nicht vor und nicht zurück. Die Feuerwehr befreite den 74-Jährigen mit einem Schlauchboot aus seiner misslichen Lage.

Es stellte sich heraus, dass der Senior sich als „Strömungsschwimmer“ versuchen und mehrere Kilometer durch den Fluss schwimmen wollte. Dabei hatte er die Strömung unter und die eigenen Kräfte überschätzt. Nur mit Glück kam er noch ans steinige Ufer.

Der bei Krefeld so träge dahinfließende Rhein ist gefährlich:

Das Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Rhein warnt ausdrücklich vor dem Schwimmen und Baden im Fluss. Dem schließt sich die Stadt Krefeld an.

Die Rechtslage sieht so aus: Im Rhein ist das Schwimmen nach der „Verordnung über das Baden in den Bundeswasserstraßen Rhein und Schifffahrtsweg Rhein-Kleve“ in bestimmten Bereichen verboten. So besteht 100 Meter oberhalb und unterhalb von Rheinhäfen wie Uerdingen absolutes Badeverbot (der Senior hätte dort also gar nicht schwimmen dürfen). Auch bei Brücken, Schiffs- und Fährlandestellen, Schleusenanlagen, Vorhäfen, Umschlagstellen und Werften darf auf keinen Fall geschwommen werden. Auf Anfrage des Extra Tipp unterstreicht die Stadt, dass das Verbot im Bereich Uerdingen (linkes Ufer) zwischen den Stromkilometern 763 bis 766,5 gelte.

Aber auch die Bereiche des Stroms, in denen kein ausdrückliches Badeverbot herrscht, sind gefährlich. „Zwischen den Buhnen sieht das Wasser meist ruhig aus. Viele Leute unterschätzen aber den Sog durch vorbeifahrende Schiffe“, warnt Frank Zantis, Sprecher der DLRG-Ortsgruppe Bockum. Die DLRG sorgt in Krefeld für Sicherheit am Elfrather See und rückt auch bei Notfällen auf dem Rhein aus.

Während in den vergangenen Tagen in Düsseldorf zwei Männer ertranken (im Rhein und in einem Baggersee), blieb Krefeld in diesem Jahr bislang von solchen Unfällen verschont.

Zuletzt geschah 2010 ein tragisches Unglück: In Uerdingen ertranken zwei junge Männer (18 und 19 Jahre alt) als sie beim Baden im Rhein vom Sog eines Schiffes erfasst wurden.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)