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Initiativen wollen mehr Grün für Krefeld / Online-Petition läuft / „Krefelder Naturwunder“: Baumstümpfe werden grün

Initiativen wollen mehr Grün für Krefeld / Online-Petition läuft / „Krefelder Naturwunder“ : Baumstümpfe werden grün

2014 muss die Stadt 400 kranke Straßenbäume fällen, ohne Ersatzpflanzungen finanzieren zu können. Weitere 100 Bäume erliten Totalschäden durch Sturmtief Ela. Jetzt macht die Bürgerschaft mobil - viele engagieren sich für Nachpflanzungen und Begrünungen der Baumstümpfe.

Krefeld war immer eine Stadt mit viel altem Baumbestand. Mehr als 27.000 Bäume sollen in Straßen und Parks stehen. Leider sinkt ihre Zahl seit Jahren: Erst schlugen mehrere Orkane ganze Schneisen in die Parks und entwurzelten viele Straßenbäume. Dann breitete sich eine Pilzkrankheit aus, die die Standfestigkeit vieler Bäume gefährdet.

Aus Gründen der Verkehrssicherheit müssen 2014 rund 400 Bäume gefällt werden. Darunter jahrhundertealte Exemplare wie eine meterdicke Blutbuche im Greiffenhorstpark. Zurück bleiben triste Stümpfe, die aus Geldmangel nicht beseitigt werden können.

Hier setzen private Initiativen an: Die Aktion „3333 Bäume für Krefeld“ des Werkhauses, initiiert vom Krefelder Künstler Caco, sammelt mit erstaunlichem Erfolg bei Bürgern, Vereinen, Betrieben und Institutionen Geld für neue Bäume. Dadurch konnten seit Orkan Kyrill (2007, Krefeld verlor damals 1200 Bäume) bereits 850 Neupflanzungen erreicht werden.

Die überparteiliche Initiative „Erhalt der Krefelder Bäume“ hat eine Online-Petition gestartet, um das Thema im Rathaus zur Chefsache zu machen. Das Anliegen der Initiative ist langfristig ausgerichtet: „Es wäre zwecklos, Gelder für Neuanpflanzungen zu sammeln bzw. bereit zu stellen, wenn nicht in gleichem Zuge die angemessenen Finanzmittel für die Pflege bereitgestellt werden“, so ihre Argumentation.

Die Stadt hat nach Orkan Ela umgehend reagiert und 50.000 Euro als Soforthilfe für Nachpflanzungen zur Verfügung gestellt.

Oberbürgermeister Gregor Kathstede wirbt bei Bürgern und Unternehmen um Spenden für Bäume. Die Kosten liegen bei 250 bis 500 Euro pro Baum (wenn Leitungsarbeiten nötig werden, können aber auch 4000 Euro anfallen). Den Standort können Spender in Abstimmung mit der Verwaltung selbst wählen. Sie erhalten auch eine Spendenquittung der Stadt.

Eine günstige Alternative zu Neupflanzungen ist übrigens die Begrünung von Baum-stümpfen. In mehreren Stadtteilen haben Bürger entsprechende Projekte gestartet.

Dabei können die Krefelder an diversen Stellen der Stadt auch kleine Naturwunder beobachten: Aus vielen Baumstümpfen sprießt nämlich schon wenige Wochen nach der Fällung ganz von allein wieder üppiges grünes Leben. Zu bewundern ist das Ergebnis unter anderem am Lutherplatz und wenige Meter vom Rathaus entfernt, an der Carl-Wilhelm-Straße.

Ein Hoffnungsschimmer von Mutter Natur.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)