1. Krefeld

Messstellen nach Kinder-Befragung ausgewählt / Starkregen führte am Abend zum Abbruch der Aktion: Blitzmarathon: 384 Fahrer zu schnell

Messstellen nach Kinder-Befragung ausgewählt / Starkregen führte am Abend zum Abbruch der Aktion : Blitzmarathon: 384 Fahrer zu schnell

Zumindest ein Krefelder wird den Blitzmarathon wochenlang nicht vergessen: Er war auf der Uerdinger Straße in Höhe Oldenburger Weg mit 68 statt der erlaubten 30 km/h unterwegs. Ihn erwarten Bußgeld und ein Fahrverbot.

An 22 Messstellen hat die Polizei am Donnerstag in Krefeld die Geschwindigkeit von Autos und Motorradfahrern kontrolliert. Eigentlich waren noch elf weitere Messpunkte geplant, aber wegen des plötzlichen Starkregens musste der Blitzmarathon um 21 Uhr abgebrochen werden. Etwa jeder 33. von den Radargeräten registrierte Autofahrer wurde „geblitzt“. Die Quote der Geschwindigkeitsüberschreitung lag bei 2,94 Prozent. Damit liegt das Geschwindigkeitsniveau im Vergleich zum ersten bundesweiten Blitzmarathon (3,29 ) nach Ansicht der Polizei „weiterhin auf einem erfreulich niedrigen Niveau. Die Autofahrerinnen und Autofahrer in Krefeld bestätigen erneut den positiven Trend der letzten Jahre“. Insgesamt wurden 13.082 Fahrzeuge gemessen. Dabei wurde in 384 Fällen die Geschwindigkeit überschritten. In zwei Fällen war die Geschwindigkeit so hoch, dass die Fahrer mit einem Fahrverbot rechnen müssen. Das oben genannte Spitzenergebnis wurde bereits in den Vormittagsstunden „erzielt“.

Die Auswahl der Messstellen erfolgte nach einer vorherigen Befragung von Kindern und Jugendlichen bei Facebook. Im Rahmen eines Verkehrssicherheitstages konnten sich Schüler der Robert-Jungk-Gesamtschule an einer Messstelle am Kreisverkehr der Kempener Straße aktiv am Blitzmarathon beteiligen. Dabei wurden nicht nur Fahrzeugführer von den Kindern angesprochen, die die vorgeschriebene Geschwindigkeit überschritten hatten. Verantwortungsbewussten Fahrzeugführern bekamen von den Schülerinnen und Schülern „Smileys“ überreicht, um sich für das vorbildliche Verhalten zu bedanken.

Die Polizei weist darauf hin, dass zu schnelles Fahren weiter „der Killer Nr. 1“ auf den Straßen ist. Unabhängig von der Frage, wer den Unfall verursacht hat, entscheidet die Geschwindigkeit über Leben und Tod: „Das sollte durch den Blitzmarathon verdeutlicht und den Bürgerinnen und Bürgern bewusst gemacht werden“.

Kritik am Blitz-Marathon kommt von der Gewerkschaft der Polizei (GdP): Deren Bundesvorsitzender Oliver Malchow nennt die großangelegten Tempokontrollen „eine PR-Aktion ohne nachhaltigen Effekt auf die Verkehrssicherheit“.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)