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Extra-Tipp-Gespräch mit Hans Butzen, Krefelder SPD-Urgestein und neuer Bezirksvorsteher von Hüls: Der Mann der deutlichen Worte

Extra-Tipp-Gespräch mit Hans Butzen, Krefelder SPD-Urgestein und neuer Bezirksvorsteher von Hüls : Der Mann der deutlichen Worte

Der langjährige Krefelder Kommunalpolitiker Hans Butzen besucht die Extra-Tipp-Redaktion; und spricht über politische Wurzeln, seine Bindung an die SPD und die Ziele seiner Amtsführung als frisch gewählter Bezirksvorsteher von Hüls.

Herr Butzen, Sie sind in Hüls geboren, aufgewachsen und haben sich dort politisch engagiert. War es immer schon Ihr heimliches Interesse, Bezirksvorsteher zu werden?

Butzen:

Nein. Mein Interesse gilt den Hülser Sachthemen. Als sich dabei zwischen den Parteien SPD, Grüne und FDP eine hohe Übereinstimmung ergab, zeichnete sich eine neue Mehrheit in der Bezirksvertretung ab.

Wie wird sich Ihre Amtsführung als Bezirksvorsteher von der bisherigen Praxis abheben?

Butzen:

Ich möchte in der Bezirksvertretung für mehr Beteiligung und Transparenz sorgen. Bei der Festlegung und Weitergabe von Terminen oder bei der Behandlung von inhaltlichen Themen sollen zukünftig alle Fraktionen frühzeitig informiert und beteiligt werden. Das ist für die Verwaltung möglicherweise noch gewöhnungsbedürftig.

Warum sind Sie als junger Mann 1975 in die SPD eingetreten?

Butzen:

Ich war als junger Kaufmann gewerkschaftlich engagiert und empfand die SPD als fortschrittliche Partei, die sich vor allem der Schwachen in der Gesellschaft annahm.

Hat Ihr Elternhaus Sie politisch beeinflusst?

Butzen:

Ja, meine Eltern waren Sozialdemokraten. Zu Hause wurde viel über Politik gesprochen.

Im kommenden Jahr werden Sie 40 Jahre Mitglied der SPD sein. Wie hat sich die Partei in der Zeit gewandelt?

Butzen:

In den 70er und 80er Jahren war sie die Bildungspartei, die dafür sorgte, dass Kinder unabhängig vom Geldbeutel der Eltern jeden Schulabschluss erlangen und studieren konnten. Nach der Jahrhundertwende war die Agenda-Politik von Gerhard Schröder eine notwendige Antwort auf die Überbelastung der Sozialsysteme durch die Deutsche Einheit unter Kohl. Die heutige Politik der Rente mit 63 und der Mietpreisbremse ist wiederum die richtige Ergänzung der Agenda-Politik.

Sie waren mit einer Unterbrechung nahezu 30 Jahre Mitglied des Krefelder Stadtrates und galten dort als ausgeprägt scharfer Debattenredner.

Butzen:

Ich bin ein Mann der deutlichen Worte, damit die Botschaft auch klar verstanden wird. Wenn Sie so wollen benutze ich lieber das sprichwörtliche Schwert als das feinsinnige Florett. Aber meine verbalen Attacken sind nicht emotional, sondern genau kalkuliert. Ich möchte für die Sache, um die es mir geht, die größtmögliche Wirkung erzielen.

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Wie wird Hüls am Ende Ihrer Amtszeit ausschauen?

Butzen:

Ganz wichtig ist die bessere Anbindung an den Öffentlichen Personen-Nahverkehr. Aber auch die städtebauliche Stärkung des Ortskerns und des Einzelhandels, die Sanierung beschädigter Straßen, Fahrradwege und Bürgersteige sowie die Ausweisung verkehrsberuhigter Bereiche sind wesentliche Ziele.

Manche Hülser fühlen sich gar nicht als Krefelder, sondern trauern immer noch der Zeit nach, als Hüls zur Stadt Kempen gehörte. Wie war Ihre Einstellung in der Zeit der Gebietsreform?

Butzen:

Ich war ein überzeugter Krefelder. Die Zugehörigkeit zu Krefeld verleiht Hüls die einmalige Lage zwischen ländlichem Flair und Anbindung an die Infrastruktur einer Großstadt.

Sie sind kritisiert worden, weil Sie nicht in Hüls wohnen, sondern in Fischeln. Hat die Wahl Ihres Wohnortes einen besonderen Grund?

Butzen:

Ich bin der Liebe wegen vor 30 Jahren

nach Fischeln gezogen. Wir wohnen seit nunmehr 20 Jahren in den eigenen vier Wänden an der Marienstraße, mit einem sehr großen Garten für unsere Golden Retriever Jette und Leon. Meine betagte Schwiegermutter hat in unserem Haus eine eigene Wohnung. Das bindet uns an Fischeln. Dies schmälert jedoch nicht mein Engagement für Hüls. Hüls ist und bleibt mein Heimatort.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)