Krefelder Kunstverein gibt abwechslungsreichen Querschnitt durch die regionale Kreativszene : Der Mensch bleibt ein Geheimnis
Krefeld (em) Wer sich einen Überblick über die Krefelder Kunstszene verschaffen möchte, braucht nicht alle Ateliers zu besuchen. Ein Blick ins Haus des Kunstvereins am Westwall bringt ersten Aufschluss.
Dr. Manfred Keller ist Vorsitzender eines rührigen Vereines: „Unser Krefelder Kunstverein bietet in einer besonderen Reihe Besuche bei heimischen Künstlern an“. Die Nachfrage nach diesen Atelierterminen ist stets hoch. „Oft sind die Werkstätten zu klein, um allen Interessenten Platz bieten zu können“, vermerkt der Vorsitzende
Deshalb hat sich der Kunstverein zu einer außergewöhnlichen Ausstellung in seinem Stammhaus am Westwall 124 entschlossen: 10 Künstler geben gleichzeitig einen Einblick in ihre Arbeiten. Dadurch entsteht ein Querschnitt durch die regionale Kreativszene.
Der Tönisvorster Ingenieur Klaus Kubik hat sich mit dem Verhältnis des Menschen zu Tod und Ewigkeit beschäftigt. Seine Skulptur „Transformator“ sticht durch eine Reihe Spazierstöcke hervor, die die Hilfsmittel des Alters repräsentieren. Über einer Jesus-Figur am Kreuz ist ein Wärmestrahler angebracht, der per Knopfdruck auch eingeschaltet werden kann. Dadurch kann der Betrachter die geistige Wärme, die vom Gekreuzigten ausgeht, auch sinnlich spüren. Beide Arbeiten sind übrigens eigenständig.
Auch Brigitte Baldauf befasst sich in verfremdeter Weise mit der unsagbaren Natur des Menschen. Gemälde mit Wasser- und Teichmotiven lassen die unsichtbare Tiefe erahnen, die auch die Seele des Menschen ausmacht.
Die Japanerin Setsuko Fukushima hat eine Art künstlicher Aquarien und Terrarien geschaffen. Unter dem Titel „Alternative Botanik“ sind Anklänge an Meerestiere zu sehen.
Sehr unterschiedlich sind die Arbeiten. Das macht den Reichtum dieser Ausstellung aus. Zu sehen ist sie mittwochs und donnerstags von 16-19 Uhr sowie sonntags von 11-13 Uhr. Letzter Ausstellungstag ist der 11. Januar 2015.
