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MSV schlägt Darmstadt mit 3:2: Ins Ziel gezittert

MSV schlägt Darmstadt mit 3:2 : Ins Ziel gezittert

Der MSV hat die Heimpunkte vier, fünf und sechs in dieser Spielzeit eingefahren. Nach guter Leistung in beiden Halbzeiten und einem nervenaufreibenden Zieleinlauf besiegten die Zebras Darmstadt 98 mit 3:2. Dabei zeigten sich die Hausherren vor dem Darmstädter Tor eiskalt und machten aus vier guten Chancen drei Tore.

Die ersten Überraschungen gab es schon vor dem Anpfiff: MSV-Coach Torsten Lieberknecht verzichtete auf den in Bochum unglücklich auftretenden Lukas Fröde und zog Kevin Wolze vor ins Mittelfeld. Für Wolze spielte Young-Jae Seo von Beginn an auf Links. Auf der rechten Seite verteidigte Enis Hajri für den gelb gesperrten Andy Wiegel und vor Hajri vertrat Ahmet Engin den zuletzt komplett aus der Form spielenden Moritz Stoppelkamp. Als Sturmspitze begann Stanislav Iljutcenko, Neuzugang und Bochum-Torschütze Havard Nielsen reihte sich im offensiven Mittelfeld ein.

Ein Personal- und Taktikwechsel, der gleich Früchte trug. Denn es waren erst neun Minuten gespielt, da jubelten die gut 11.000 MSV-Fans in der schauinsland-reisen-arena zum ersten Mal. Gleich mit der ersten guten Chance des Spiels machten die Hausherren das 1:0. "Wir müssen bei den Abschlüssen konzentrierter und zielgerichteter sein", hatte Lieberknecht im Vorfeld gefordert. Kevin Wolze hatte gut zugehört und nagelte das Leder nach sehr ansehnlicher Souza-Vorarbeit aus halblinker Position flach und stark zum 1:0 in die Maschen. Jetzt waren die vom Anpfiff an selbstbewusst auftretenden Zebras erst recht am Drücker. Und der nächste strukturierte Angriff führte zum 2:0. Diesmal war es Engin, der den Ball von Rechts butterweich auf Havard Nielsen chippte, der mit seinem platzierten Kopfball Daniel Heuer Fernandes im Darmstädter Kasten keine Chance ließ.

Mit dem Ergebnis ging es auch in die Pause. Und aus der kamen die Zebras mit weiterhin breiter Brust. Es waren 14 Minuten in Hälfte zwei gespielt, da war es wieder Ahmet Engin, der von der rechten Seite maßgenau ins Sturmzentrum flankte - diesmal war allerdings Stanislav Iljutcenko zur Stelle und vollendete per Kopf zum 3:0. Kurz darauf hätte der starke Engin für die Entscheidung sorgen können, ja müssen, aber er legte den Ball frei vor Heuer Fernandes knapp am rechten Pfosten vorbei. "Wenn wir das 4:0 machen, fahren wir es lockerer nach Hause", haderte sein Trainer mit der Szene. Anschließend kam Lukas Fröde für Cauly Souza. Der Überlegenheit der Gastgeber tat das zunächst aber keinen Abbruch. Die Zebras schalteten nun allerdings einen Gang runter - keine gute Idee. "Wir haben es eigentlich sechzig Minuten lang perfekt gespielt. Jetzt müssen wir es hinbekommen, dass das auch 90 Minuten lang funktioniert", befand Stanislav Iljutcenko.

Denn dann kam die Minute 73. Und wie aus dem Nichts war Sören Bertram für die Lilien zur Stelle und stellte das Ergebnis auf 3:1 - Felix Wiedwald im MSV-Tor war bei dem Innenpfostentreffer machtlos. Die Duisburger wackelten nun ein bisschen - die Gäste witterten ihre Chance und drückten die Zebras in die eigene Hälfte. Richtig ernst wurde es dann ab der 88. Minute. Denn da traf Christoph Moritz zum 2:3 für die Gäste - und das große Zittern für den MSV begann. Als dann auch noch vier Minuten Nachspielzeit angezeigt wurden, schwante den leidgeprüften MSV-Fans schon wieder Übles. Aber die MSV-Spieler brachten den Sieg mit einer nervenaufreibenden Abwehrschlacht in den letzten Minuten über die Zeit - und zeigten sich danach im Spielertunnel erleichtert. Iljutcenko: "Klar, am Ende war es ein dreckiger Sieg. Aber egal, wir haben gewonnen." Zumal "Stana" dem knappen Erfolg auch etwas sehr Gutes abgewinnen konnte: "Vielleicht haben wir so einen Drecks-Sieg auch mal gebraucht. Um noch mehr zusammen zu wachsen und noch mehr Energie daraus zu ziehen."

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Es müssen sehr anstrengende Schluss-Minuten für Torsten Lieberknecht an der Seitenlinie gewesen sein. Als der Schiedsrichter-Assistent die Nachspielzeit anzeigte, packte der MSV-Coach sich verzweifelt an den Kopf und konnte es nicht fassen. "Es gibt keine lockeren Siege in dieser Liga. Und es war doch klar, dass Darmstadt nie aufgibt. Das wussten wir. Umso wichtiger, dass wir es nach Hause gebracht haben." Insgesamt fand Lieberknecht, sei es aber "ein verdienter Sieg" gewesen, den es nun zu genießen gelte: " Wir freuen uns jetzt einfach sehr, dass wir gewonnen haben. Und wir freuen uns, dass wir drei Tore geschossen haben, die wir alle schön heraus gespielt haben."

Viel Zeit zum Genießen bleibt gar nicht. Schon am Dienstag steht das nächste richtungsweisende Spiel auf dem Plan. Denn dann kommt Paderborn zum Achtelfinale-Duell im DFB-Pokal nach Duisburg.