1. Krefeld

Jahresbilanz der Initiative Fairkehr: 84 Kinder verunglückten 2014 auf Krefelds Straßen: Kinderunfälle durch Handys

Jahresbilanz der Initiative Fairkehr: 84 Kinder verunglückten 2014 auf Krefelds Straßen : Kinderunfälle durch Handys

Zufriedenheit will bei der Initiative Krefelder Fairkehr nicht so recht aufkommen: Zwar hat sich die Zahl der Kinderunfälle seit 1999 mehr als halbiert, doch erstmals seit sechs Jahren starb in Krefeld wieder ein Kind bei einem Unfall.

Einen Tag vor Weihnachten erfasste ein Pickup auf dem westwall den Vierjährigen Ben. Der Junge starb. Heute erinnern noch Blumen und Bilder an das traurige Geschehen. Erstmals seit sechs Jahren mussten Krefelder Eltern wieder über ein totes Kind trauern. 84 Mal wurden Kinder im Verkehr verletzt, 14 davon schwer.

Dafür, dass diese Zahlen so gering wie nur möglich ausfallen, kämpft die Initiative Krefelder Fairkehr aus Stadt, Polizei und Verkehrswacht (erfolgreich, wenn man die letzten Jahre betrachtet). Die Experten analysieren Unfallursachen und tüfteln an Gegenmaßnahmen: Etwa Entschärfen von Unfallschwerpunkten durch Umbauten, Aufkleberaktionen (wie aktuell zum „toten Winkel“) oder, ganz neu, einen Kinospot.

Trotz sinkender Zahlen gibt es immer wieder neue Probleme. Was gerade auffällt, sind die vermehrten Unfälle, bei denen Kinder durch Smartphones oder iPods abgelenkt wurden. Dass junge Radler per „Knopf im Ohr“ Musik hören, munter telefonieren und sogar SMS schreiben, kann man häufig beobachten, Es schadet aber der Konzentration auf Autos und Fußgänger erheblich.

Ein weiteres Unfallrisiko entsteht durch sogenannte Helikoptereltern. Also Väter und Mütter, die ihre Kinder überallhin chauffieren und die Sprösslinge liebsten noch mit dem SUV in den Klassenraum kutschieren und dort auch wieder abholen würden.

Vor diversen Schulen sorgen die auf der Straße haltenden Eltern-Pkw morgens regelmäßig für Staus und hektische Fahrmanöver. Und das zu einer Zeit, in der dort viele Schüler unterwegs sind. Das Pilotprojekt „Elternhaltestelle“ an der Edith-Stein-Grundschule in Uerdingen soll jetzt eine sichere Alternative bieten.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)