1. Krefeld

Junge Eltern aus Krefeld starteten eine Petition gegen die Erhöhung der Kita-Gebühren / SPD will Thema aussetzen: Kita-Gebühren: „Ein falsches Signal“

Junge Eltern aus Krefeld starteten eine Petition gegen die Erhöhung der Kita-Gebühren / SPD will Thema aussetzen : Kita-Gebühren: „Ein falsches Signal“

Die geplante Erhöhung der Gebühren für Kindertagesstätten sowie die Anhebung der Altersgrenze sorgt bei Krefelder Eltern für reichlich Ärger. Sie starteten eine Petition, deren Ergebnis am Donnerstag vor der Ratssitzung an OB Kathstede übergeben werden soll.

Judith von Ameln, Katrin Schönfeld und Daniel Boecken verstehen die Welt nicht mehr. „Krefeld wird als familienfreundliche Stadt dargestellt. Und dann vergrault man junge Familien mit solch kurzfristigen, drastischen Erhöhungen. Das ist doch Hohn“, urteilt Schönfeld, Mutter eines zweijährigen Sohnes im Gespräch mit dem Extra Tipp. Sie und ihre beiden Mitstreiter werben seit Wochen für ihre Internet-Petition. Die jungen Eltern wehren sich gegen die von der Krefelder Stadtverwaltung geplante Erhöhung der Kita-Gebühren. „In unserem Fall müssten wir statt 170 Euro künftig 520 Euro für den Kita-Platz bezahlen“, klagt Daniel Boecken und ergänzt: „Gegen moderate Anpassungen hat niemand etwas. Aber eine Verdreifachung geht eindeutig zu weit. Für mich ist das ein haushaltspolitischer Akt der Verzweiflung, der nichts mit allgemeinen Kostensteigerungen im Bereich der Kindertagespflege zu tun hat.“ Die Eltern betonen: „Die erhöhten Beiträge kommen ja nicht einmal den Kindergärten zu Gute, sondern fließen in die Stadtkasse.“

Judith von Ameln, die die Petition ins Leben rief, zeigt sich außerdem über die Anhebung der Altersgrenze verärgert. „Die U 2-Betreuung ist ohnehin recht teuer. In unserem Fall hätten wir dieses Betreuungsangebot nur noch vier Monate bezahlen müssen. Nun sind es 16 Monate. Da macht man sich schon seine Gedanken.“ Außerdem sagt sie: „In vielen Kindergärten werden für unter Zweijährige lediglich 45 Wochenstunden angeboten. Wir müssen nun 45 Stunden bezahlen, obwohl wir tatsächlich weniger Betreuungsbedarf haben. Mit der neuen Kostenstruktur wird diese Differenz jetzt noch heftiger.“ Die Krefelderin ärgert sich zudem:„Wenn ich zu Hause bleiben, das Betreuungsgeld kassieren und die Kita-Gebühr einsparen würde, wäre das kein großer Unterschied.. Aber ich möchte der Wirtschaft zur Verfügung stehen, ich arbeite gerne.“ Ferner betont von Ameln, dass „es nicht nur Besserverdiener trifft“. Dies sieht auch Katrin Schönfeld so: „Diese Erhöhung betrifft alle. Egal, in welcher Einkommensstufe man sich befindet.“

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Am kommenden Donnerstag wollen die drei jungen Eltern ihre Petition, die mittlerweile von 1800 Menschen unterschrieben wurde, vor der Ratssitzung an Oberbürgermeister Gregor Kathstede übergeben.

Übrigens: die Krefelder SPD will das Thema Kita-Erhöhung ein Jahr lang aussetzen. „Wir können uns eine weitere Staffelung oberhalb der 60 000-Euro-Grenze gut vorstellen, aber für dieses Jahr ist das zu kurzfristig“, urteilte Oberbürgermeister-Kandidat Frank Meyer (siehe Seite 2)

Alle Informationen zur Petetion finden Sie im Internet unter

(City Anzeigenblatt Krefeld II)