1. Krefeld

Primark-Chef Krogmann in Krefeld: Krefeld: Primark kleiner als erwartet

Primark-Chef Krogmann in Krefeld : Krefeld: Primark kleiner als erwartet

Kurz vor der Eröffnung der Krefelder Primark-Filiale (Mittwoch, 11 Uhr) kam Primark-Nordeuropa-Chef Wolfgang Krogmann nach Krefeld.

Zuvor hatte die Textilkette die tatsächliche Größe der Verkaufsfläche in Krefeld mitgeteilt. Diese wird erheblich kleiner sein als zunächst kolportiert.

 Das Ostwall-Carrée mit Ankermieter Primark kurz vor der Fertigstellung.
Das Ostwall-Carrée mit Ankermieter Primark kurz vor der Fertigstellung. Foto: jps

Lediglich 5300 der laut Ostwall-Carrée-Betreiber angemieteten 10.700 Quadratmeter sollen auch tatsächlich als Verkaufsfläche genutzt werden.

Das dürfte den Andrang am Mittwoch kaum mindern. Gemeinsam mit Stadt und Polizei habe Primark ein Sicherheitskonzept erarbeitet, falls der Ansturm der Jugendlichen bei der Eröffnung des 15. Primark-Shops in Deutschland zu groß werden würde.

Laut den neuen Zahlen würde der Krefelder Primark-Store somit doch kleiner werden als die Filiale in Düsseldorf (5700 Quadratmeter).

Primark-Chef Wolfgang Krogmann sprach gestern in den Redaktionen von RP und WZ über die Situation der umstrittenen Modekette und posierte für Fotos vor der neuen Filiale, deren Aussehen er als "Apple Design" lobte.

Laut Krogmann ist Primark in Krefeld einen Mietvertrag für 20 Jahre eingegangen. Was die geplante Größe der Verkaufsflächen angehe, habe Primark lediglich nach 5000 Quadratmeter gesucht. Alles andere seien "Fehlinformationen".

Die 288 neue Arbeitsplätze in der Filiale entstehen zu 80 Prozent als Teilzeitstellen und Minijobs. In Vollzeit arbeite jeder fünfte Mitarbeiter, so der Primark-Chef. Es würden noch Schüler und Studentische Aushilfen für das Samstags-Geschäft (9,45 Euro pro Stunde) gesucht.

Gegen die Geschäftspraxis von Modeketten wie Primark und anderen wendet sich eine Demonstration von Grünen, Linksjugend, Piraten und anderen, die am Mittwoch um 10 Uhr auf der Rheinstraße beginnt und dann zum Hauptbahnhof ziehen wird.

Die Demonstranten werfen der irischen Modekette Primark die Ausbeutung von Arbeitnehmern vor allem in der Dritten Welt vor und beklagen die dortigen Arbeitsverhältnisse, aber auch den Umgang mit Mitarbeitern in Deutschland.

Krefelds DGB-Chef Ralf Köpke sagte, Primark werde lernen müssen, dass man in der Bundesrepublik Mitbestimmungsrechte habe und dass es Tarifverträge gebe.

Hubertus Thiermeyer, Länderfachbereichsleiter Handel der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di in Bayern, unterstreicht: "Wer ein T-Shirt für zwei Euro kauft, muss wissen, dass jemand anderes den Preis dafür bezahlen muss."

(City Anzeigenblatt Krefeld II)