1. Krefeld

Yunus-Emre-Moschee mit weltweit einzigartiger Fassade / „Offene Türen und offene Herzen“: Minarett-Rohbau fast fertig

Yunus-Emre-Moschee mit weltweit einzigartiger Fassade / „Offene Türen und offene Herzen“ : Minarett-Rohbau fast fertig

Auf der heutigen Pressekonferenz präsentierte die Yunus-Emre-Gemeinde in Stahldorf den fast fertiggestellten Rohbau ihres Minaretts. Der gesamte Umbau des Moschee-Komplexes mit der weltweit einzigartigen Fassade wird in der zweiten Jahreshälfte fertiggestellt.

25 Meter hoch streckt sich das Minarett an der Krefel

der Yunus Emre Moschee in Stahldorf, 2,20 Meter breit am Grund, 1,20 Meter in der Spitze. „Nun ist aus einem Modell Realität geworden“, sagt Tayfun Atilir stolz. Er leitet das Projekt als Architekt und freut sich über die Fortschritte der Baumaßnahmen. Denn der Rohbau des Minaretts an der Obergath, das bisher 150.000 Euro gekostet hat, wird in den nächsten Tagen fertiggestellt. Erst danach beginnt der Innenausbau und die Arbeit an der Fassade, die auch am Hauptgebäude verändert werden soll. Die Gesamtkosten werden sich auf rund 250.000 Euro belaufen, davon mehr als die Hälfte aus Spenden, auch von Nicht-Muslimen, finanziert. „Wir kommen unserem Traum von einem einheitlichen Gesamtbild der Moschee mit Minarett ein ganzes Stück näher“, freut sich auch Kenen Kiraz, Vorsitzender der Gemeinde.

Beim Bau wurde vor allem Wert auf die Sicherheit gelegt, folglich wurde vor Baubeginn ein Gutachter eingesetzt und Bohrungen durchgeführt. Allerdings warteten dennoch ein paar Überraschungen auf der Baustelle. „Wir haben bei den Erdarbeiten für das Fundament alles gefunden, nur keinen Schatz“, scherzt der Architekt. Querlaufende Rohre, die nicht im Plan verzeichnet waren, und Elektroleitungen erschwerten die Arbeiten etwas, „aber wir sind insgesamt gut im Zeitplan geblieben“, meint Atilir.

In gut vier Wochen könnte man mit den Arbeiten an der Fassade beginnen, allerdings laufen die Ausschreibungen noch. „Aus der ursprünglichen Idee, für die Fassade Krefelder Stahl zu benutzen, mussten wir uns aus technischen Gründen leider verabschieden. Trotzdem haben sich bis jetzt schon viele Krefelder Firmen am Bau beteilig“, so Atilir.

Das Minarett soll ein Bekenntnis zur Moderne sein: Der Turm wird mit LED-Beleuchtung als Lichtinstallation sichtbar sein. Die beiden oberen Teile symbolisieren als ineinander verkeilte Zylinder die Zusammengehörigkeit von Ost und West. „Wie auch schon in der Planungsphase, bekommen wir von allen Seiten positives Feedback und Solidarität. Es gab keinerlei Anfeindungen, keine Beleidigungen, darüber bin ich sehr glücklich“, so der Vorsitzende Kiraz.

Das Minarett wird 25 Meter hoch sein – bewusst deutlich niedriger als die Stahldorfer Kirchen. Auch wird es keine Muezzinrufe geben – es soll ein „stilles Minarett“ werden, ein Symbol für die Verbindung zum Spirituellen. Die Gestaltung von Turm und Fassade sei „weltweit fast einmalig“, hatte Architekt Tayfun Atilir von AAP-Architekten Düsseldorf. „Wir haben nicht nur offene Türen, sondern auch offene Herzen. Jeder der sich hier informieren möchte, ist herzlich eingeladen, uns zu besuchen“, so Kiraz.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)