1. Krefeld

Rennbahn-Zukunft nicht gesichert

Rennbahn-Zukunft nicht gesichert

Krefelds Turfsport-Freunde und Wetter freuen sich auf die Eröffnung der Galoppsport-Saison am kommenden Sonntag. Ab 13 Uhr erwartet die großen und kleinen Besucher ein abwechslungsreiches Programm. In diesem Jahr finden sechs Renntage statt.

Wie es 2016 weitergeht, steht noch in den Sternen.

VON JÖRG ZELLEN

"Wir haben ein schwieriges Jahr hinter uns und blicken nun mit gedämpften Optimismus voraus", sagt Jan A. Schreurs, Vorsitzender des Krefelder Rennclubs bei der Vorstellung des Saison-Programms auf der Galopprennbahn. Am Sonntag öffnen sich erstmals in diesem Jahr die Boxen. Neun Rennen - darunter ein Araber- und ein Jadgrennen - stehen auf der Turf-Karte. Weitere fünf Renntage folgen. "Mehr ist aktuell nicht möglich. Und auch dass schaffen wir nur mit Ach und Krach", klagt Schreurs und begründet die finanziellen Sorgen sogleich: "In den vergangenen Jahren sind uns drei große Sponsoren sowie die Einnahmen aus dem Spiel 77 weggebrochen." Zusammengerechnet fehlen dem Rennclub dadurch rund 200 000 Euro. "Wir haben an die lokale Politik appelliert. Wenn man den Galoppsport, die Trainingszentrale und letztlich auch die wunderschöne Rennbahn mit ihren Tribünen erhalten möchte, muss man uns unterstützen. Ohne finanzielle Hilfe von außen, geht es nicht weiter", ist sich der Rennclub-Chef sicher. Er weiß auch um die Alternative: "Dann gibt es ab 2016 kleinere, unbedeutendere Rennen mit Kaffee und Kuchen." Bis zum 30. Juni wollen Schreurs und Co. wissen, ob sie unterstützt werden.
In diesem Jahr haben sie es dennoch geschafft, vier der bedeutenden und hoch dotierten Gruppe-Rennen nach Krefeld zu holen. "Ohne die Sponsoren wäre dies nicht möglich."
Beim Sparkassen-Renntag am 26. April findet das traditionelle Dr. Busch Memorial statt. Der "Große Preis der Sparkasse" (Sonntag, 16. August) sowie das Herzog von Ratibor-Rennen und der Niederrheinpokal (beide am Sonntag, 8. November) werden sicherlich wieder ein hochklassiges Teilnehmerfeld in den Stadtwald locken.
Der Ladies Day (samt der beliebten Hutprämierung) wird diesmal an einem Samstag stattfinden (16. Mai). An diesem Tag wird auch der Preis des Extra Tipp am Sonntag ausgetragen.
Nach dem Auftakt am kommenden Sonntag, geht es bereits am Dienstag, 31. März, weiter. Die französische Wettorganisation PMU sorgt dafür, dass der Rennclub keinerlei Kosten hat. "Drei Prozent des Wettumsatzes bleibt bei uns", freut sich Jan A. Schreurs.

"Privileg-Club" gegründet

Um künftig weitere Einnahmequellen akquirieren zu können und die Krefelder enger an sich zu binden, wurde im vergangenen Jahr der "Privileg Club" gegründet, der sich großer Beliebtheit erfreut. Für einen Jahresbeitrag von 100 Euro erhalten die Mitglieder für sich und eine Begleitperson freien Eintritt, einen Förderausweis, ein Programmheft pro Renntag sowie Zugang zur Mitglieder-Lounge in der Glastribüne.

Extra-Info Sanierungskosten

Rennclub-Vorsitzender Jan A. Schreurs spricht im Fall der Galopprennbahn im Stadtwald von "extremem Sanierungsbedarf". Im vergangenen Jahr wurden im Zuge einer Begehung mit der Wohnstätte Krefeld sämtliche Mängel aufgelistet. "Die Kosten wurden auf 400 000 Euro beziffert. Ich gehe eher von 500 000 Euro aus", sagt Schreurs und fordert: "Die Stadt sollte alles einmal richtig sanieren, statt von Jahr zu Jahr Kleinigkeiten auszubessern." Im städtischen Haushalt sind pro Jahr 36 000 Euro für die Instandhaltung etatisiert.