1. Krefeld

Rund 900 Menschen demonstrierten stumm für friedliches Zusammenleben in Krefeld: Schweigend durch die City

Rund 900 Menschen demonstrierten stumm für friedliches Zusammenleben in Krefeld : Schweigend durch die City

Mehr Menschen als erwartet beteiligten sich am großen Krefelder Schweigemarsch für ein friedliches Miteinander.

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Diese alte Weisheit beglaubigten rund 900 Demonstranten, die am Freitag von 17 - 17.30 Uhr durch die Krefelder Innenstadt zogen. Stumm und still, fast gespenstisch, schlängelte sich der lange Tross vom Hauptbahnhof über Neusser- und Hochstraße bis zum Neumarkt.

Die zweite Reihe hielt ein riesiges Transparent, auf dem das Anliegen der Demo stand: „All onger eene Kapp - Wir sind Krefeld.“ Ein Zeichen für Zusammenhalt der Bürgerschaft, für ein friedliches Zusammenleben in der Seidenstadt.

Vorne in der ersten Reihe die Initiatoren: das Krefelder Karnevalsprinzenpaar Heribert Boosen und Christina Schwirtz-Lindner sowie die Landtagsabgeordnete Ina Spanier-Oppermann. An ihrer Seite: Oberbürgermeister Gregor Kathstede. Dahinter fast alles, was in der Krefelder Politik, in der Verwaltung, in Kultur, im Karneval und im gesellschaftlichen Leben Rang und Namen hat. „Ich habe noch nie eine so breite Beteiligung von Vertretern aller gesellschaftlichen Bereiche erlebt“, sagte DGB-Chef Ralf Köpke anerkennend.

Der Ursprung der Idee zu diesem Schweigemarsch kam aus dem Karneval: Das diesjährige Jeckenmotto „All onger een Kapp“ auch auf die politische Positionierung der Seidenstadt zu beziehen.

Mit Absicht wurden keine Reden geschwungen, keine Parolen gerufen, nichts skandiert. „Wir sprechen durch unsere Person“, schienen die Teilnehmer zu sagen. Und diese Sprache entfaltete Wucht und Wirkung. Auf dem Neumarkt löste sich die Demo ebenso still auf, wie sie auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofes zusammengefunden hatte.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)