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Krefeld veröffentlicht Richtigstellung: Verwechselung bei Schenkung: Kampendonk statt Campendonk

Krefeld veröffentlicht Richtigstellung : Verwechselung bei Schenkung: Kampendonk statt Campendonk

In dieser Woche freute sich der Oberbürgermeister über eine private Schenkung: Angeblich ein Bild des Expressionisten Heinrich Campendonk, eines Mitglieds der Gruppe "Blauer Reiter". Nachdem Kathstede das Bild der Presse präsentiert hat, stellt sich heraus: Die Stadt ist einer Verwechselung aufgesessen.

Das der Stadt Krefeld gestiftete Aquarell aus dem Jahr 1950 stammt nämlich nicht vom berühmten Campendonk, sondern von seinem weniger bekannten Künstlerkollegen Hermann Kampendonk. Beide sind enternt miteinander verwandet. Ihre Signaturen und Stile sind jedoch völlig unterschiedlich.

Experten der Kunstmuseen Krefeld bemerkten die Verwechselung auch sofort - nach dem Fototermin. Das Bild zeigt eine liebliche Niederrhein-Landschaft mit Windmühle, aber ohne Kühe.

Vom Krefelder Künstler Hermann Kampendonk (1909-1994) besitzen die Krefelder Kunstmuseen bereits fünf Werke aus der Zeit Anfang der 1950er-Jahre.

Das künstlerische Schaffen des Krefelders wurde in diversen Ausstellungen dokumentiert, so 1949 und 1969 im Kaiser-Wilhelm-Museum und 1958 in Haus Lange sowie nach seinem im Kunstverein am Westwall.

Zu der Verwechslung war es gekommen, weil der Eigentümer des Bildes aus Linnich in einem Schreiben an den OB geäußert hatte, dass sein Vater das Bild um 1950 von "Campendonk persönlich erhalten habe und es seitdem in Familienbesitz sei".

Nun wolle er es der Stadt Krefeld zur ständigen Verfügung stellen. Oberbürgermeister Kathstede bedankte sich bei dem Stifter für die Zusendung und erklärte, das Aquarell nun an die Krefelder Kunstmuseen weiterleiten zu wollen.

Heinrich Campendonk, geboren am 3. November 1889 in Krefeld, war ein deutscher Maler und Grafiker. Er starb am 9. Mai 1957 in Amsterdam. Campendonk war Schüler von Johan Thorn Prikker an der ehemaligen Kunstgewerbeschule in Krefeld.

Mit der Unterstützung von Wassily Kandinsky und Franz Marc fand Campendonk Anschluss an die Gruppe, die unter dem Namen "Blauer Reiter" berühmt wurde, und nahm an den beiden Ausstellungen der Gruppe in den Jahren 1911 und 1912 teil. Seine Arbeiten bewegten sich im Bereich Kubismus, Futurismus, Expressionismus sowie der strengen geometrischen Formensprache. Campendonk prägte den rheinischen Expressionismus. In der heutigen NS-Gedenkstätte Villa Merländer sind die zwei einzigen erhaltenen Wandgemälde Campendonks zu sehen.

Die Bilder wurden während der Nazizeit überstrichen und erst im Jahre 1991 wiederentdeckt.