Interview mit dem Vorstands-Duo des KFC Uerdingen : "Die 2. Liga ist keine Fantasie"
Krefeld Der Extra Tipp traf gestern den neuen 2. Vorsitzenden des KFC Uerdingen, Mikhail Ponomarev, zum Interview in den Büroräumen vom 1. Vorsitzenden Lakis.
Von Jörg Zellen und Peter Reuter
Herzlich willkommen in Krefeld, Herr Ponomarev. Schön, dass Sie für uns Zeit gefunden haben.
Ponomarev (lacht) Ich bin auch froh, morgen endlich einmal ein Spiel des KFC im Stadion sehen zu können. Wir versuchen es schon sehr lange, einen geeigneten Termin zu finden. Doch da ich zuletzt auch häufig bei den Spielen der DEG war (dort besitzt Ponomarev 30 Prozent der Gesellschaftsanteile; Anm. der Red.), ging es nicht. Ich habe aber schon viele Spiele der Uerdinger über das Internet verfolgt.
Sie sind ein erfolgreicher Geschäftsmann und Gesellschafter sowie Sponsor einiger Sportvereine. Warum engagieren Sie sich nun ausgerechnet auch beim KFC Uerdingen?
Ponomarev Der KFC ist ein Traditionsverein. Ich bin schon sehr lange sportbegeistert und erinnere mich noch gut an die 80er Jahre, in denen Uerdingen in der Bundesliga spielte. Auch Sergej Gorlukowitsch war ja hier aktiv.
Wie kam der Kontakt zwischen Ihnen und Herrn Ponomarev eigentlich zustande, Herr Lakis?
Lakis Wir haben uns in Leverkusen im Stadion getroffen. Die Chemie stimmte von der ersten Sekunde. Wir haben uns viel über Fußball ausgetauscht.
Wie genau wird Ihr Engagement beim KFC aussehen?
Ponomarev Der Verein hat viele Möglichkeiten. Herr Lakis hat den KFC aus den Niederrungen des Fußballs in die vierte Liga geführt. Das ist schon eine enorme Leistung. Nun gilt es, die Chancen zu nutzen. Die Basis dafür ist gelegt.
Also haben Sie schon einen Masterplan?
Ponomarev Natürlich haben wir den. Der KFC soll in den nächsten zwei, drei, eventuell vier Jahren wieder in der Zweiten Liga spielen. Das wird zwar nicht einfach, aber es ist möglich. Das ist keine Fantasie.
Und wie genau wollen Sie dies schaffen?
Ponomarev Mit Herrn Schlecht haben wir einen fähigen Geschäftsführer, der uns dabei helfen soll, das wir unser Ziel verwirklichen. Dazu müssen wir das Marketing und Sponsoring ausbauen, brauchen neue, gute Spieler und ein professionell arbeitendes Trainer-Team.
Lakis Dieses Jahr steht bewusst im Zeichen der Konsolidierung. Im Verein musste ein Umdenken stattfinden. Wir wollen uns in Zukunft noch professioneller aufstellen. Dazu gehört auch, dass es uns gelingt, die A- und B-Jugend in die Bundesliga zu bringen.
Die von Ihnen genannten Maßnahmen hängen natürlich auch von den finanziellen Möglichkeiten ab.
Ponomarev Das dafür nötige Geld wollen wir durch das Marketing hereinholen. Dies ist das einfachste Mittel und ganz normal in Deutschland.
Was konkret können Sie sich vorstellen?
Ponomarev Unter anderem wäre es eine Option, einen Namensgeber für das Stadion zu finden.
Lakis Das würden wir natürlich nur in enger Absprache mit der Stadt, die ja Eigentümer des Stadions ist, schaffen.-
Stimmt es, dass Sie nun auch 2. Vorsitzender des KFC sind?
Ponomarev Das stimmt, in dieser Woche haben wir den Notartermin. Ich bin darüber sehr glücklich und freue mich nun auf mein erstes Spiel am Sonntag in der Grotenburg. Da wollen wir drei Punkte einfahren!
Herzlichen Dank für das Gespräch!
