1. Krefeld

Uerdingen schafft 1:1 gegen Alemannia Aachen: KFC bietet Spitzenreiter die Stirn

Uerdingen schafft 1:1 gegen Alemannia Aachen : KFC bietet Spitzenreiter die Stirn

Mit einem verdienten Unentschieden (1:1) gegen Aachen geht der KFC aus einer schwierigen Woche. 3644 Zuschauer sahen ein gutes Spiel, das kurios endete: Rico Weiler erzielte das vermeintliche 2:1 mit der Hand.

Nach Tumulten nahm der Schiedsrichter die Entscheidung zurück.

Uerdingen schafft 1:1 gegen Alemannia Aachen: KFC bietet Spitzenreiter die Stirn
Foto: Samla

Wenn ein Trainer seiner Mannschaft in aller Öffentlichkeit eine mangelnde Arbeitseinstellung vorwirft, dann dauert es in den meisten Fällen auch nicht mehr lange, bis sein eigener Job in Gefahr ist - wenn seine Worte keine Wirkung zeigen. Dies dürfte nach der Partie des KFC Uerdingen gegen Alemannia Aachen auf Murat Salar nicht zutreffen.

Der KFC-Coach, der sein Team nach der Pleite in Köln noch arg kritisiert hatte, sah gegen den Regionalliga-Spitzenreiter eine überzeugende Leistung seines Teams, die mit einem 1:1 belohnt wurde.

Dies könnte auch an seinen personellen Entscheidungen gelegen haben. Schulz rückte ins Mittelfeld vor, Jöcks kam für ihn in die Abwehr. Auch Ioannis Alexiou, Armand Drevina, Toshinori Uefune und Sebastian Hirsch durften gegen den Spitzenreiter von Beginn an ran.

Diese Wechsel zeigten Wirkung, die Blau-Roten standen in den ersten 15 Minuten gut gestaffelt und ließen die Aachener nicht an das eigene Tor kommen. Erst in der Folge erhöhten die Alemannen den Druck, angetrieben von ihren rund 2000 mitgereisten Fans. Doch mehr als einige wenige Schüsse sprangen aus den Angriffsbemühungen nicht heraus.

Auf der anderen Seite versuchte es der KFC auf dem holprigen und tiefen Boden vornehmlich mit langen Bällen und Kontern. Doch Stürmer Omar El Zein, der diese Bälle in erster Linie verwerten sollte, hatte anscheinend nicht seinen besten Tag erwischt. Zu häufig vertändelte er die Bälle.

Für ihn kam noch vor der Pause Torjäger Aliosman Aydin ins Spiel (39.).
Klare Torchancen sahen die Fans auf beiden Seiten in den ersten 45 Minuten nicht, dafür aber eine sehr engagierte Leistung des KFC, der nach längerer Zeit wieder durch Einsatzwillen und Leidenschaft überzeugte.

In der zweiten Halbzeit kamen die Aachener mit mehr Druck aus der Kabine und verzeichneten auch gleich die erste große Chance des Spiels. Der Ball von Dowidat (57.) strich nur knapp am langen Pfosten vorbei. Doch nur sieben Minuten später zahlten sich die Aachener Bemühungen aus: Dowidat drang in den Strafraum ein, wo er von Hirsch regelwidrig gestoppt wurde.

Den fälligen Elfmeter verwandelte Tim Jerat sicher zum 1:0 für sein Team. Direkt nach Wiederanpfiff hätte der KFC ausgleichen können. Doch nach einem Freistoß sprangen gleich zwei Blau-Rote unter dem Ball durch. Das tat den Uerdinger Bemühungen aber keinen Abbruch.

Sie versuchten weiter den Ausgleich zu erzwingen, allein das nötige Glück fehlte. Doch in der 85. Minute war es soweit: Rico Weiler nagelte aus 20 Metern einen, nicht unhaltbaren, Freistoß unter die Latte. Statt sich nach dem Ausgleich hinten reinzustellen, spielte der KFC weiter auf Sieg.
Kurios wurde es dann kurz vor Schluss.

Weiler erzielte ein irreguläres Tor mit der Hand. Der Schiedsrichter zeigte sofort an, das Tor gelten zu lassen. Erst nach Protesten der Aachener und Tumulten am Spielfeldrand nahm der Unparteiische seine Entscheidung zurück.

"Der Schiedsrichter ist nach den Tumulten auf Rico Weiler zugekommen und hat ihn gefragt, ob es ein Handspiel war. Danach hat er seine Entscheidung zurückgenommen", erklärte der Sportliche Berater Heiner Essingholt nach Abpfiff.

Auch Aachens Trainer Schubert zollte Weiler Respekt. "Das ist lange nicht selbstverständlich. Eine super Aktion."

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