1. Krefeld

80-Städte-Studie Ladendiebstahl: Wenn der BH in die Tasche verschwindet!

80-Städte-Studie Ladendiebstahl : Wenn der BH in die Tasche verschwindet!

Mehr als 338.000 angezeigte Delikte/ bis zu 5 Mrd. Euro Verlust durch Kriminelle.Krefeld ist keine "Ladenklau-Hochburg".

Diebstähle pro Einwohner: Magdeburg, Regensburg, Saarbrücken, Leipzig, Dortmund, Frankfurt (Main), Hamburg, Berlin, Bremen und Kassel Hochburgen

In Leipzig steht seit einigen Tagen eine berüchtigte Kinderbande vor Gericht — deren Mitglieder sind kaum älter als 15 Jahre. Ihnen werden, so die Staatsanwaltschaft, allein für das Jahr 2012 224 angezeigte Ladendiebstähle zur Last gelegt. Doch dies ist nur die regionale Spitze eines deutschlandweiten Problems, wie eine aktuelle Studie des Onlineportals Shopping.de herausfand.

Allein im Jahr 2013 zählten die Behörden 338.761 angezeigte Ladendiebstähle (2012: 345.873 Delikte). Nach Schätzungen des Rechercheteams von Shopping.de, welche nach Gesprächen mit Experten durchgeführt wurden, spiegeln die polizeilich erfassten Delikte nur rund drei bis vier Prozent der Gesamtzahl der verübten Ladendiebstähle (einfacher Diebstahl) wider. Das heißt: Weit mehr als 90 Prozent der Straftaten bleiben unentdeckt.

Nach offiziellen Zahlen summiert sich der Schaden deshalb "nur" auf 27,1 Mio. Euro. Doch Einzelhandelsexperten schätzen den Verlust durch Ladendiebe auf bis zu 5 Mrd. Euro allein für das Jahr 2013. Drei Jahre zuvor, im Jahr 2010, waren es laut Branchenkennern lediglich 3,7 Mrd. Euro. Das hießt: Die Behörden verbuchen zwar sinkende Deliktzahlen, doch die Schadensummen steigen weiter an. Weitere Informationen in der Infografik

Besonders viele Diebstähle — im Verhältnis zu den Einwohnern — kamen im Jahr 2013 in Magdeburg, Regensburg, Saarbrücken, Leipzig, Dortmund und Kassel zur Anzeige. In allen sechs Städten wurden mehr als 1.000 Delikte je 100.000 Einwohne gezählt. In Magdeburg waren es statistisch betrachtet 1.233 Fälle (absolut: 2.834). Weitere "Ladenklau"-Hochburgen sind unter anderem: Berlin, Hannover, Chemnitz, Freiburg (Breisgau), Bremen, Frankfurt (Main), Hamburg oder Lübeck.

In Krefeld liegt die Zahl der angezeigten Ladendiebstähle (je 100.000 Einwohner) bei 563. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 689.

Die vollständige 80-Städte-Tabelle zum Ladendiebstahl finden Sie hier.

Trotz Sicherheitsdienst in den Geschäften, Videoüberwachung und Diebstahlsicherungen an den Produkten bleiben viele Einzelhändler für Ladendiebe reine Selbstbedienungsläden. Besonders im Fokus der Kriminellen sind kleine, schnell zu stehlende und vor allem werthaltige Produkte. Dies reicht unter anderem von scheinbar "schnöden" Rasierklingen über Kosmetik, Parfüms, Markenmodeartikel, die bekannten Zigaretten und Alkohol bis hin zu Smartphones. Das Diebesgut lässt sich via Internet oder auf Flohmärkten zu Geld machen. Doch auch so genannte Auftragsdiebstähle nehmen immer mehr zu. Ähnlich wie beim Autoklau Richtung Osteuropa, können sich "Kunden" Produkte aussuchen, welche dann für sie gestohlen werden.

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Weiterhin interessant: Rund 80% der ermittelten Diebe scheinen Einzeltäter zu sein. Experten gehen aber davon aus, dass diese Tatverdächtigen oft zu Diebesbanden gehören. Diese Annahme wird auch durch den nächsten Wert untermauert: 44% der ermittelten Kriminellen sind der Polizei bereits wegen gleicher oder anderer Straftaten bereits bekannt. Quelle: Shopping.de