1. Krefeld

Ex-Bezirksvorsteher widmet sich ganz dem Krefelder CDU-Fraktionsvorsitz / Kritik der SPD: Philibert Reuters zieht sich aus Hülser Politik zurück

Ex-Bezirksvorsteher widmet sich ganz dem Krefelder CDU-Fraktionsvorsitz / Kritik der SPD : Philibert Reuters zieht sich aus Hülser Politik zurück

Philibert Reuters hat sein Mandat in der Hülser Bezirksvertretung niedergelegt. Die SPD spricht von Wahlbetrug. Reuters selbst betont, Hüls bleibe in seinem Herzen.

„Nach 25 Jahren als Mitglied der Hülser Bezirksvertretung lege ich mein Mandat nieder“, schreibt Philibert Reuters in einer Mitteilung an seine Hülser Parteifreunde. Zugleich informierte der Politiker Oberbürgermeister Gregor Kathstede von seinem Schritt.

Ein großer Schritt. Denn immerhin führte Reuters 19 Jahre lang die CDU-Fraktion in der Hülser Bezirksvertretung und amtierte die letzten fünf Jahre sogar als Hülser Bezirksvorsteher.

Die Gründe

des Rückzugs

Was sind die Gründe für seinen Rückzug? „Die Zeit“, erklärt Reuters im Gespräch mit dem Extra-Tipp, „ich möchte mich als Vorsitzender der CDU-Fraktion im Krefelder Stadtrat nun ganz auf meine Krefelder Aufgaben konzentrieren können.“

Bereits vor der Kommunalwahl habe er mit seinen politischen Freunden besprochen, nicht mehr länger als eineinhalb Jahre Hülser Bezirksvorsteher zu bleiben. Denn im Frühjahr wurde der erfahrene Politiker zum neuen Fraktionschef der CDU im Krefelder Rathaus gewählt. Als Nachfolger von Wilfrid Fabel. Der CDU-Fraktionsvorsitz im Stadtrat ist eine Schlüsselstellung in der Krefelder Kommunalpolitik.

Reuters: „Durch meine Abwahl als Hülser Bezirksvorsteher durch das Bündnis von SPD, Grünen und FDP hat sich die Entwicklung nun beschleunigt, sodass ich mich schneller als geplant auf Krefeld konzentrieren werde.“ Das heiße aber nicht, dass er sich Hüls nicht mehr verbunden fühle: „Hüls bleibt in meinem Herzen.“

Reaktionen der Hülser Politik

Der neue Fraktionsvorsitzende der Hülser CDU, Timo Kühn, würdigte Reuters langjährigen Einsatz für die Hülser: „Von seinem politischen Wirken sind wertvolle Impulse für die Entwicklung von Hüls ausgegangen.“

Der Vorsitzende der Hülser SPD-Fraktion, Martin Reyer, hingegen sieht Reuters Rückzug kritisch: „Wenn direkt zu Beginn einer Legislaturperiode der Spitzenkandidat der Hülser CDU sein Mandat niederlegt, ist das schon hinterfragungswürdig.“ Reuters habe wohl nach dem vergeblichen Versuch, eine Mehrheit für seine Wiederwahl als Bezirksvorsteher zu finden, keine Lust mehr auf die Mitarbeiter im Hülser Vorortparlament, glaubt Reyer. Zudem habe Reuters vor der Wahl erklärt, er wolle sich auf längere Sicht zum Bezirksvorsteher wieder wählen lassen. Reyer: „Hier bricht Herr Reuters eindeutig ein seinen Hülser Wählern gegebenes Wort.“

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Nachrücker für Philibert Reuters in der CDU-Fraktion ist der selbstständige Steinmetzmeister Daniel Franzen. Eigentlich stand Gaby Micus auf dem Platz der Reserveliste, doch verzichtete sie aus beruflichen Gründen auf eine Annahme des Mandats.

Den Vorwurf des Wahlbetrugs hat die Hülser CDU inzwischen zurückgewiesen. „Das muss ein frei gewählter Parlamentarier eigenverantwortlich entscheiden“, erwidert Fraktionschef Timo Kühn auf die SPD-Kritik an der Mandatsniederlegung.

Und Philibert Reuters selber empfindet ebenfalls eine Mandatsniederlegung als „gang und gäbe“. Die SPD versuche, seinen guten Ruf zu beeinträchtigen. Dabei beruhe seine Entscheidung auf einer Güterabwägung.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)